25.5.2003: Westküstenmarathon

Volle Punktzahl für Hubert und seine Mannen! Auch wenn er jedes Jahr versucht, mit einer unbekannten Filiale der Vereinsbank den Willigen an der Anmeldung zu hindern ;-)...

Am Abend zuvor war ich angereist, leichter Niesel und in der Nacht sogar heftiger Regen liessen Böses ahnen. Rolf, Gerald und ein Fahrer der RG HH übernachteten auch vor Ort. Am Morgen machten sich bei suspektem Himmel 86 Starter auf den Weg. Ich war ein bißchen unsicher, lag meine letzte Langstreckenerfahrung nun doch schon genau ein Jahr zurück. Entsprechend locker liess ich es angehen, aber selbst das war zu viel für Rolfs lädiertes Knie, leider sah ich ihn zuletzt an der ersten Kontrolle. Früh hatte sich eine kleine Spitzengruppe abgespalten und zog mit Andreas davon (Zitat: ich kann nicht ruhig sitzen bleiben..."). Die zweite Kontrolle direkt auf dem Meldorfer Marktplatz wartete mit dem berühmten Milcheis auf! Dann folgte eine unerfreuliche halbe Stunde im strömenden Regen mit Schauerböen auf dem Weg zur Meldorfer Bucht. Irgendwo dort verlor ich auch den Kontakt zu Rainer, den ich bis zum Ende nicht wiedertraf. An der Kontrolle in Marne war das schlimmste überstanden, ich löste mich vom noch rastenden Hauptfeld und fuhr eine halbe Stunde alleine voraus.  Herrlich ruhig durch das Marschland führte die Strecke, ich genoss Landschaft und fehlende Gischt der Vorderleute in vollen Zügen. Bei km 124 wieder in den Bus eingeklinkt, rauschten wir auf die Warmverpflegung in Burg zu, die letzten Kilometer konnte ich erstaunlicherweise locker an der Spitze des Feldes fahren, was angesichts der völlig vermatschten Wirtschaftswege auch angenehme Seiten hatte... Gerade hatte ich mir überlegt, das warme Essen auszulassen, da trat Andreas gestärkt auf die Straße und berichtete von einer Gruppe, die sich konsolidieren wollte. Ich plante nur ein Stück im Windschatten der Jungs zu fahren, aber wie sich herausstellte, war das Tempo ungewöhnlich moderat und flugs war Kontrolle 5 erreicht, ohne dass ich im roten Bereich war. Hier erneut in Marne gab es köstliche Brötchen, von denen ich angesichts der entgangenen Mittagsfreuden auch einige wegdrücken konnte. Weiter gings, nun allerdings wurde immer wieder auf 35 - 40 km/h beschleunigt und ich hatte Mühe im mittlerweile auf 6 Mann angewachsenen Feld zu bestehen, aber mit mir auch zwei andere, die an einer von Andreas angekündigten langgezogenen Steigung abreissen liessen. Irgendwie schaffte ich es mit Anstand bis zur letzten Verpflegung, erneut in Versuchung den restlichen Milchreis zu verspeisen, aber die Truppe drängte und ich musste ein letztes Mal an der Spitze des Feldes fahren, während Andreas mit locker neben mir hertretend Geschichten zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten erzählte...

Geschafft, nach knapp 7 Stunden und einem Schnitt von 31 km/h kamen wir bei nunmehr herrlichem Sonnenschein in Wesseln an. Für den Ortsunkundigen entstand in diesem Jahr der Eindruck einer völlig veränderten Streckenführung. Ich habe den winkligen Parcour sehr genossen, insbesondere für das Auge wurde jede Menge geboten!

14-19° C, 213 Kilometer, Fahrzeit 6:47:09, 6 Kontrollpunkte (35, 79, 110, 138, 162, 190 km)

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