2.06.2002: Rund in Holstein per Rad

Als Vorbereitung für den Dolomiten-Radmarathon hatte ich mir in diesem Jahr vorgenommen zwei der Nordcups zu fahren. Wesseln musste wegen Krankheit entfallen, als nun feststand, dass in Bordesholm Traumwetter zu erwarten war, setzte ich mich am Vorabend ins Auto und machte es mir auf dem Schulparkplatz gemütlich. Alle meine Mitstreiter hatten mich im Stich gelassen: Wim war verhindert, Heinzis Knie machte ein Problem, und auch mein letzter "Strohhalm" Rainer, an den mich nach überstandener Dauergrippe klammern wollte, fiel selbst einem Infekt zum Opfer... Am Start entdeckte ich zu meiner Überraschung auch Dieter Thiesemann und Uwe Löffler als Vereinskollegen.

typische Wüstenlandschaft Mit 150 Teilnehmern insgesamt verzeichnete Bernd Schmidt einen Rekord in der Nordcup-Serie. Entsprechend war das Gedränge am Start. Nach recht schnellen ersten 55 km zur Kontrolle (Schnitt >33) normalisierte sich das Tempo ein wenig. 

Früh war eine erste Gruppe gegangen mit Fleming und Michael N., der kaum einer folgen konnte. Der Trupp, mit dem wir durch die Lande zogen, war eindrucksvoll, ich denke zeitweilig klebten bis zu 50 Fahrer zusammen. Vorübergehenden Trennungen folgte die Wiedervereinigung an der nächsten Kontrolle. Harald Wilke "mußte" sich nach einem Defekt in der Kopfgruppe ebenfalls bei uns einreihen und so war ich bald von etlichen bekannten Gesichtern umgeben. Die leicht veränderte Streckenführung, die uns in einem Anschreiben angekündigt worden war, gefiel mir gut, kaum einmal waren wir an einer größeren Straße unterwegs, überhaupt war es - verstärkt durch die Wetterbedingungen und den anfänglich noch schwachen Wind - traumhaft durch die Natur zu rollen. Lediglich die drei längeren Kopfsteinpassagen störten die Ruhe im Feld ein wenig. Nach der zweiten Kontrolle am Autohaus in Wiemersdorf, wo es in den Vorjahren bereits die Verpflegung gegeben hatte, erreichten wir nach genau 140 km die Schule in Boostedt, wo Vollkornnudeln und Putengeschnetzeltes auf uns warteten.

Anschließend sammelte sich erneut eine recht große Gruppe, so daß wir nach einigen Kilometern beschlossen, aus dem reichlich unorganisierten Haufen eine eigene Truppe mit dann elf Endspurtlern und mir zu formen, die in klassischer Zweierreihe die nun schwindenden Kilometer unter die Reifen nahm. Auffällig und positiv empfand ich an dieser Stelle die offenbar doch steigende Anzahl weiblicher Rennradfahrer, die mir gerade auf der langen Tour doch imponierte. Einige neue Gesichter neben den bereits bekannten stachen heraus.

Nach dem letzten Kontrollpunkt wurde das Tempo ein wenig verschärft. Wieder hatten sich einige andere hinzugemischt und im sicheren Bewußtsein, die Ankunft zu schaffen, gaben nun alle noch einmal das Letzte und wir hatten deutlich schneller, als ich mir für heute vorgenommen hatte, das Ziel erreicht. Eine witzige Begegnung am Rande: über ein Internetforum hatte ich mich mit einem Mitstreiter virtuell verabredet und in der Tat entdeckte ich diesen kurz vor dem Ziel in unserer Gruppe. Es war sein erster Marathon, den er auf seinem abgespeckten Reiserad locker absolvierte - Kompliment an Jörg.

14-22° C, 209 Kilometer, Fahrzeit 6:30:09, 560 Höhenmeter, 4 Kontrollpunkte (55, 102, 140, 179 km)

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